Magna Charta Liberatum XV. Die Junii MCCXV. |
Der Große Freibrief vom 15. Juni 1215 |
John, by the grace of God, king of England, lord of Ireland, duke of
Normandy and Aquitaine, and count of Anjou, to the archbishops, bishops, abbots, earls, barons, justiciars, foresters, sheriff‘s, stewards, servants, and to all his bailiffs and faithful subjects, greeting. Know that we, out of reverence for God and for the salvation of our soul and those of all our ancestors and heirs, for the honour of God and the exaltation of holy church, and for the reform of our realm, on the advice of our venerable fathers, Stephen, archbishop of Canterbury, primate of all England and cardinal of the holy Roman church, Henry archbishop of Dublin, William of London, Peter of Winchester, Jocelyn of Bath and Glastonbury, Hugh of Lincoln, Walter of Worcester, William of Coventry and Benedict of Rochester, bishops, of master Pandulf, subdeacon and member of the household of the lord pope, of brother Aymeric, master of the order of Knights Templar in England, and of the noble men William Marshal earl of Pembroke, William earl of Salisbury, William earl of Warenne, William earl of Arundel, Alan of Galloway constable of Scotland, Warin fitz Gerold, Peter fitz Herbert, Hubert de Burgh seneschal of Poitou, Hugh de Neville, Matthew fitz Herbert, Thomas Basset, Alan Basset, Philip de Aubeney, Robert of Ropsley, John Marshal, John fitz Hugh, and others, our faithful subjects: |
Johann, von Gottes Gnaden König von England,
Herr von Irland, Herzog der Normandie und von Aquitanien und Graf von Anjou,
den Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten, Grafen, Baronen, Forst-Oberrichtern, Sherriffs (Vizegrafen), Gouverneuren, Beamten, allen Landvögten, und sonstigen getreuen Unterthanen seinen Gruß Wisset, daß wir, in Gegenwart Gottes und zum Heil unserer Seele und der Seelen unserer Vorfahren und Erben, zur Ehre Gottes und zur Erhöhung seiner heiligen Kirche und zum Besten unseres Reichs, auf den Rath unserer ehrwürdigen Väter: Stephan, Erzbischof von Canterbury, Primas von ganz England, und Kardinal der heiligen römischen Kirche; Heinrich, Erzbischof von Dublin; Wilhelm, Bischof von London; Peter, von Winchester; Jocelin, von Bath und Glastonbury; Hugo von Lincoln; Walter von Worcester; Wilhelm von Coventry; Benedikt von Rochester, Bischöfe; und Mister Pandulphs, des Papstes Unterdekan und alter Diener; des Bruder Aymerick, Meister des Tempels von England; und der edeln Männern Wilhelm Marescall, Graf von Pembroke; Wilhelm, Graf von Salisbury; Wilhelm, Graf von Warren, Wilhelm , Graf von Arundel; Alan von Galoway, Constable von Schottland; Warin Fitz-Gerald, Peter Fitz-Herebert und Hubert von Burgh, Seneschal von Poietou, Hugo von Neville, Mathäus Fitz-Herebert, Thomas Basset, Alan Basset, Philipp von Albiney, Robert von Ropele, John Marescall, John Fitz-Hugo und unserer anderen Lehensmänner, im ersten Punkte Gott verwilliget, und durch diesen unseren Freibrief für uns und unsere Erben für immer bestätigt haben. |
1. In the first place have granted to God, and by this our present
charter confirmed for us and our heirs for ever that the English church
shall be free, and shall have its rights undiminished and its liberties
unimpaired; and it is our will that it be thus observed; which is evident
from the fact that, before the quarrel between us and our barons began,
we willingly and spontaneously granted and by our charter confirmed the
freedom of elections which is reckoned most important and very essential
to the English church, and obtaired confirmation of it from the lord pope
Innocent III; the which we will observe and we wish our heirs to observe
it in good faith for ever.
We have also granted to all free men of our kingdom, for ourselves and our heirs for ever, all the liberties written below, to be had and held by them and their heirs of us and our heirs.
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§ 1. Daß die Kirche von England frei
sein soll, und ihre vollen Rechte und Freiheiten unverletzlich genießen
soll. Und daß wir dieß so beobachtet wissen wollen, ersehe
man daraus, daß wir die Freiheit der Wahlen, welche als höchst nothwendig
für die Kirche Englands anerkannt werden, aus eigenem, freiem Willen
verliehen, durch unsern Freibrief befestigen und ihre Bestätigung von Seiten
Papst Innocents III erhalten haben, bereits vor der Uneinigkeit zwischen und
und unseren Baronen. Diesen Freibrief werden wir beobachten, und
wünschen, daß er auch von unseren Nachkommen für alle Zeiten getreulich
beobachtet werden. § 2. Wir und unsere Nachkommen für alle Zeiten haben allen Freien unseres Reichs alle unten stehenden Freiheiten verliehen, daß sie und ihre Nachkommen dieselben haben und behalten sollen auf immer, von uns und unseren Erben. |
2. If any of our earls or barons er others holding of us in chief by knight service dies, and at his death his heir be of full age and owe relief he shall have his inheritance on payment of the old relief, namely the heir or heirs of an earl £ 100 for a whole earl’s barony, the heir er heirs of a baron £ 100 for a whole barony, the heir or heirs of a knight 100s, at most, for a whole knight‘s fee; and he who owes less shall give less according to the ancient usage of fiefs. | § 3. Wenn einer unserer Grafen, Barone
oder sonst einer, der eine Offiziersstelle bei unserm Militär begleitete,
stirbt, und und zur Zeit seines Todes sein Erbe volljährig ist und eine
Lehensgebühr zu entrichten hat, so soll er seine Erbschaft nach dem alten
Lehensgesetz erhalten, und zwar: der Erbe oder die Erben eines Grafen eine
volle gräfliche Baronie gegen Entrichtung von 100 Pfd. Sterling; der Erbe
oder die Erben eines Barons, eine volle Baronschaft gegen Entrichtung von
100 Pfd. Sterling; der Erbe oder die Erben eines Ritters ein volles
Ritterlehen gegen Entrichtung von höchstens 100 Schillingen; und derjenige,
welcher weniger zu entrichten schuldig ist, soll weniger zahlen, gemäß dem
alten herkömmlichen Lehensgebrauch.
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3. If, however, the heir of any such be under age and a ward, he shall have his inheritance when he comes of age without paying relief and without making fine. | § 4. Ist aber der Erbe eines solchen
Verstorbenen minderjährig und steht noch unter Vormundschaft, so soll
derselbe, wenn er volljährig wird, seine Erbschaft ohne alle Lehensgebühr
oder Abgabe erhalten.
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4. The guardian of the land of Such an heir who is under age shalb take from the band of the heir ne more than reasonabbe revenues, reasonable customary dues and reasonable services and that without destruction and waste of men or goods; and if we commit the wardship of the land of any such to a sheriff, er to any other who is answerabbe to us for its revenues, and he destroys er wastes what he has wardship of, we will take compensation from him and the band shall be committed to two lawful and discreet men of that fief, who shall be answerabbe for the revenues to us er to him to whom we have assigned them; and if we give or sell to anyone the wardship of any such land and he causes destruction or waste therein, he shall lose that wardship, and lt shall be transferred to two lawful and discreet men of that fief, who shall similarly be answerable to us as is aforesaid. | § 5. Der Pfleger des Grundstücks
eines solchen minderjährigen Erben soll aus diesem Grundstück nur mäßige
Einkünfte, Steuern und Nutzen ziehen, und zwar ohne Schaden und
Vergeudung an Leuten und Gegenständen. Und wenn wir die Pflege solcher
Hinterlassenschaften dem Sheriff oder einer andern uns für die Einkünfte
des Landes verantwortlichen Person übertragen; und diese Person an den
anvertrauten Grundstücken Schaden oder Vergeudung ausüben sollte, so
werden wir diese Person zur Verantwortung ziehen und die Pflege des
Grundstücks zwei gesetzlichen und verständigen Pächtern des Lehens
übertragen, welche für die Einkünfte uns oder demjenigen, den wir ihnen
bezeichnen werden, verantwortlich sein sollen, Und wenn wir die
Nutznießung eines solchen Mündelguter an Jemand abgegeben oder
verkaufen, und dieser Schaden oder Vergeudung an dem Grundstück ausüben
sollte, so soll dieser seines Nutznießungsrechtes verlustig sein, und
das Gut soll zwei gesetzlichen, verständigen Pächtern des Lehens
übertragen werden, welche auf die gleiche Art wie oben angegeben, uns
verantwortlich sein sollen. |
5. Moreover, so bong as he has the wardship of the land, the guardian shall keep in repair the houses, parks, preserves, ponds, mills and other things pertaining to the land out of‘ the revenues from it; and he shall restore to the heir when he comes of age his land fully stocked with ploughs and the means of husbandry according to what the season of husbandry requires and the revenues of the land can reasonably bear. | § 6. Der Pfleger soll, solange er
die Pflegschaft über das Grundstück hat, die Häuser, Parke, Gehege,
Teiche, Mühlen und alles, was zu dem Grundstück gehört, aus den
Einkünften dieses Grundstücks in Stand erhalten und bestreiten; und wenn
der Erbe volljährig wird, so soll er diesem sein ganzes Land, mit
Pflügen und Wägen versehen, zurückgeben,
wie es die Zeit in Auslegung von Spanngütern erfordert
und wie es die Einkünfte des Landes vernünftiger Weise tragen können. |
6. Heirs shall be married without disparagement, yet so that before the marriage is contracted those nearest in blood to the heir shall have notice. | § 7. Die Erben sollen sich ohne
Beeinträchtigung ihres Standes verheirathen jedoch
sollen vor Abschließung des Heirathskontrakts die nächsten
Blutsverwandten des Erben davon benachrichtiget und dieselben von der
Verheirathung in Kenntniß gesetzt werden. |
7. A widow shall have her marriage portion and inheritance forthwith and without difficulty after the death of her husband; nor shall she pay anything to have her dower or her marriage portion er the inheritance which she and her husband held on the day of her husband‘s death; and she may remain in her husband‘s house for forty days after his death, within which time her dower shall be assigned to her. | § 8. Eine Witwe soll nach dem Tode
ihres Mannes sogleich und ohne alle Schwierigkeit ihr Heirathsgut und
ihren Erbtheil erhalten können; auch soll sie nichts für ihr Witthum,
ihr Eingebrachtes, oder das Erbgut zu entrichten haben, welches ihr
Mann und sie am Tage seines Todes in Besitz hatten; und kann sie in
der Hauptwohnung oder dem Herrschaftshaus ihres Mannes bis 40 Tage
nach seinem Tode wohnen bleiben; innerhalb dieser Zeit aber muß ihr
Witthum bestimmt und aufgenommen werden. |
8. No widow shall be forced to marry so long as she wishes to live without a husband, provided that she gives security not to marry without our consent if she holds of us, or without the consent of her lord of whom she holds, if she holds of another. | § 9. Keine Wittwe soll gezwungen
werden, sich zu verheirathen, so lange sie vorzieht, ohne Mann zu
leben. Jedoch soll sie Bürgschaft geben, daß sie nicht ohne unsere
Zustimmung sich verehelichen will, wenn sie Güter von uns in Lehen
trägt oder ohne die Zustimmung des Lords, in dessen Lehen sie steht,
wenn sie einem andern Herren lehenspflichtig sein sollte. |
9. Neither we nor our bailiffs will seize for any debt any land or rent, so long as the chattels of the debter are sufficient to repay the debt; nor will those who have gone surety for the debtor be distrained so long as the principal debtor is hirnself able to pay the debt; and if the principal debtor fails to pay the debt, having nothing wherewith to pay it, then shall the sureties answer for the debt; and they shall, if they wish, have the land and rents of the debtor until they are reimbursed for the debt which they have paid for him, unless the principal debtor can shew that he has discharged his obligation in the matter to the said sureties. | § 10. Weder wir noch unsere
Landvögte werden ein Grundstück oder eine Rente mit Beschlag belegen,
so lange noch genug bewegliche Güter des Schuldners auf den
Grundstücken sich befinden, um die Schuld zu bezahlen. Auch sollen die
Bürgen des Schuldners nicht angegriffen werden können, so lange der
Hauptschuldner für die Bezahlung der Schuld genügend begütert ist.
§ 11. Und wenn der Hauptschuldner unvermögend ist, eine Schuld
zu bezahlen, indem er durchaus keine beweglichen Güter hat, dieselbe
decken zu können, so sollen die Bürgen für die Schulden einstehen; und
wenn sie wollen, können sie sich dafür an die Ländereien und Renten
des Schuldners halten, bis daß sie für die Schuld, die sie für ihn
bezahlten, vollkommen entschädigt sind; es sei denn, daß der
Hauptschuldner beweisen könne, daß er dieselbe gegen besagte Bürgen
bereits abgetragen habe. |
10. If anyone who has borrowed from the Jews any sum, great or small, dies before it is repaid, the debt shall not bear interest as long as the heir is under age, of whomsoever he holds; and if the debt falls into our hands, we will not take anything except the principal mentioned in the bond. | § 12. Wenn
irgend Jemand mehr oder weniger von Juden geborgt hat und stirbt vor
der Rückerstattung der Schuld, so sollen für diese Schuld keine
Zinsen bezahlt werden, so lange der Erbe minderjährig ist, in wessen
Lehen er auch immer stehen möge; und wenn die Schuld durch Rückfall
des Lehens in unsere Hände fällt, so wollen wir zur Deckung
derselben nur die in dem Schuldvertrage oder der Urkunde erwähnten
beweglichen Güter zu deren Deckung nehmen. |
11. And if anyone dies indebted to the Jews, his wife shall have her dower and pay nothing of that debt; and if the dead man leaves children who are under age, they shall be provided with necessaries befitting the holding of the deceased; and the debt shall be paid out of the residue, reserving, however, service due to lords of the land; debts owing to others than Jews shall be dealt with in like manner. | § 13. Und
wenn irgend Jemand den Juden verschuldet, sterben sollte, so soll
dessen Frau ihr Witthum erhalten, und nichts an dieser Schuld zu
zahlen haben; und wenn der Verstorbene minderjährige Kinder
hinterläßt, so sollen diese mit den nothwendigsten
Lebensbedürfnissen versehen werden, je nach dem Grundeigenthum
(oder wirklichen Vermögen) des Verstorbenen, und aus dem
Übrigbleibenden soll die Schuld bezahlt werden; vorbehaltlich des
Lehensbetrags des Lords. Ebenso sie es auch gehalten mit dem, was
man anderen Personen als den Juden zu zahlen schuldig ist. |
12. No scutage or aid shall be imposed in our kingdom unless by common counsel of our kingdom, except for ransoming our person, for making our eldest son a knight, and for once marrying our eldest daughter; and for these only a reasonable aid shabb be levied. Be it done in like manner concerning aids from the city of London. | § 14. Eine
Dienstpflichttaxe oder Vasallensteuer (Schild- oder Hilfsgeld)
soll in unserm Königreiche nur durch den allgemeinen Rath
unseres Reiches auferlegt werden können, ausgenommen in
Fällen der Auslösung unserer Person, oder beim Ritterschlag
unseres ältesten Sohnes, und einmal bei der Verheirathung
unserer ältersten Tochter; und auch in diesen Fällen soll nur
eine mäßige Steuer bezahlt werden dürfen. |
13. And the city of London shalb have all its ancient liberties and free customs as well by land as by water. Furthermore, we will and grant that all other cities, boroughs, towns, and ports shall have all their liberties and free customs. | § 15. Ebenso soll es
gehalten werden in Hinsicht auf die Steuern der Stadt London;
und die Stadt London soll alle ihre alten Freiheiten und
herkömmlichen Rechte, sowohl zu Land als zu
Wasser fortan beibehalten. |
14.
And te obtain the common counsel of the kingdom about the assessing
of an aid (except in the three cases aforesaid) er of a scutage, we will cause to be summoned the archbishops, bishops, abbots, earls and greater barons, individually by our letters - and, in addition, we will cause to be summoned generally through our sheriff‘s and bailiff‘s all those holding of us in chief - for a fixed date, namely, after the expiry of at least forty days, and to a fixed place; and in all letters of such summons we will specify the reason for the summons. And when the summons has thus been made, the business shall proceed on the day appointed, according to the counsel of those present, though not all have come who were summoned. |
§ 16.
Ferner wollen und verleihen wir, daß alle anderen Städte und
Marktflecken, Ortschaften und Häfen alle ihre Freiheiten und
herkömmlichen Rechte behalten, und auch ihre Steuern sollen
durch den allgemeinen Rath unseres Reiches bestimmt werden
(ausgenommen in den drei oben genannten Fällen)
(§ 14). § 17. Für die Abschätzung der Dienstpflichttaxen sollen die Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Grafen und hohen Baronen des Reichs einfach durch unsere Briefe zusammenberufen werden. § 18. Ferner werden wir im Allgemeinen durch unsere Sheriffs und Landvögte alle anderen, welche uns lehenspflichtig sind, an einem bestimmten Tage, doch wenigstens 40 Tage vor ihrer Zusammenkunft, an einen bestimmten Ort berufen lassen; und werden wir in allen derartigen Berufungs-Schreiben die Ursache der Einberufung angeben. § 19. Sind die Vorladungen auf diese
Art geschehen, so geht die Amtsverhandlung an dem bestimmten
Tage vor sich, nach der Ansicht derjenigen, welche anwesend
sind; wenn auch nicht alle auf die Vorladung hin sich
eingestellt haben sollten. |
15. We will not in future grant any one the right to take an aid from bis free men, except for ransoming his person, for making his eldest sen a knight and for once marrying hie eldest daughter, and for these only a reasonable aid shall be levied. | § 20.
Wir gestatten für die Zukunft Niemandem, von seinen eigenen
freien Lehensmännern Steuern einzuziehen, außer zur Auslösung
seiner Person, beim Ritterschlag seines ältesten Sohnes, und
einmal bei der Verheirathung seiner ältesten Tochter; und auch
hiefür darf nur eine mäßige Steuer bezahlt werden. |
16. No one shall be compelled to do greater service for a knight‘s fee or for any other free holding than is due from it. | § 21. Niemand kann
gezwungen werden, für ein Ritter- oder ein anderes freies
Lehen mehr Dienst zu thun, als er seiner Stellung nach
schuldig ist. |
17. Common pleas shall not follow our court, but shall be held in same
fixed place.
18. Recognitions of novel disseisin, of rnort d‘ancester, and of darrein presentment, shall not be held elsewhere than in the counties to which they relate, and in this manner - we, or, if we should be out of the realm, our chief justiciar, will send two justices through each county four times a year, who, with four knights of each county chosen by the county, shall hold the said assizes in the county and on the day and in the place of meeting of the county court. |
§ 22. Gewöhnliche
Rechtsstreite sollen nicht vor unserm Gerichtshof
vorgebracht werden, sondern an einem andern bestimmten Ort
abgehandelt werden; Untersuchungen hinsichtlich der Gesetze über Wiedervertreibung aus dem Besitze, Einsetzung in verfallenes Gut, und wegen unternommener Anklage dürfen nur in ihren besonderen Grafschaften und auf folgende Art vorgenommen werden: Wir, oder (wenn wir uns außerhalb des Reiches befinden sollten), unser Haupt-Oberrichter wird viermal des Jahres zwei Oberrichter durch jede Grafschaft senden, welche, mit vier aus jeder Grafschaft vor dem Volk gewählten Rittern, die besagten Gerichtssitzungen in der Grafschaft an dem bestimmten Tag und auf dem bestimmten Orte abhalten werden. |
19.
And if the said assizes cannot all be held on the day of the county
court, there shall stay behind as many of the knights and freeholders who
were present at the county court on that day as are necessary for the sufficient
making of judgments, according to the amount of business to be done.
|
§ 23.
Und wenn irgend Gegenstände an dem für die Sitzungen in
jeder Grafschaft bestimmten Tag nicht zu Ende gebracht
werden können, so sollen so viele Ritter und Freisaßen, als
bei den besagten Sitzungen anwesend waren, zu genügender
Entscheidung der unerledigt gebliebenen Geschäfte ernannt
werden. |
20. A free man shall not be amerced for a trivial offence except in
accordance with the degree of the offence, and for a grave offence he shall
be amerced in accordance with its gravity, yet saving hie way of living;
and a merchant in the same way, saving his stock-in-trade; and a villein shall be amerced in the same way, saving his means ef livelihood - if they have fallen into our mercy: and none of the aforesaid amercements shall be imposed except by the oath of good men of the neighbourhood. |
§ 24. Ein freier Mann
soll für ein geringes Vergehen nur im Verhältniß der Größe
desselben gebüßt werden, und für ein großes Verbrechen im
Verhältniß zu dessen Abscheulichkeit; jedoch mit
Beibelassung seiner Grundstücke und ebenso bei einem
Kaufmanne mit Beibelassung seiner Waare. § 25.
Ein Landsaße soll auf gleiche Art bestraft, ihm aber, wenn
er unter unsere Gnade fällt, sein Karrengut beibelassen
werden; keine der vorgenannten Geldbußen aber soll anders,
als durch den Eid achtbarer Männer aus der Nachbarschaft
bestimmt werden. |
21. Earls and barons shall not be arnerced except by their peers, and only in accordance with the degree of the offence. | § 26. Grafen und
Baronen können nur durch Ihresgleichen gemäß der Art ihres
Vergehens bestraft werden. |
22. No clerk shall be amerced in respect of his lay holding except after the manner of the others aforesaid and not according to the amount of bis ecclesiastical benefice. | § 27. Keine geistliche
Person soll anders als nach obigem Verhältniß bestraft
werden; nicht aber gemäß der Größe ihrer geistlichen
Pfründe. |
23. No vill er individual shall be compelled to make bridges at river banks, except those who from of old are legally bound to do so. | § 28. Weder eine
Stadt, noch irgend eine Person soll gezwungen werden,
Brücken über Flüsse zu bauen, wenn sie nicht durch altes
Herkommen und von Rechtswegen dazu verpflichtet ist. |
24. No sheriff, censtabbe, coroners, or others of our bailiffs, shall hold pleas of our crown. | § 29. Kein Sheriff,
Constable, Coroner oder ein anderer unserer Beamten darf
peinliche Gerichte halten. |
25. All counties, hundreds, wapentakes and thrithings shall be at the old rents without any additional payment, except our demesne manors. | § 30.
Alle Grafschaften, Gaue, Bezirke und
Zehenden, sollen in ihren alten Pacht-Verhältnissen ohne
alle Erhöhung verbleiben, ausgenommen die Inhaber unserer
Domänenländer. |
26. If anyene holding a lay fief of us dies and our sheriff or bailiff shows our letters patent of summons for a debt that the deceased owed us, it shall be lawful for our sheriff or bailiff to attach and rnake a list of chattels of the deceased found upon the lay fief to the value of that debt under the supervision of lawworthy men, provided that name of the chattels shall be removed until the debt which is manifest has been paid to us in full; and the residue shall be left to the executors for carrying out the will of the deceased. And if nothing is owing to us from him, all the chattels shall accrue te the deceased, saving to his wife and children their reasonable shares. | § 31. Wenn einer
unserer weltlichen Lehensmänner stirbt, und der Sheriff
oder Landvogt unsere Zahlungsbefehle hinsichtlich der uns
von dem Verstorbenen zukommenden Schuld vorzeigt, so hat
der Sheriff oder unser Landvogt die auf dem weltlichen
Lehen des Verstorbenen vorgefundene Habe bis zum Betrag
der Schuld in Beschlag zu nehmen, und ein Register darüber
anzufertigen, in Gegenwart gesetzlicher Männer, so daß
nichts entfernt werden darf, bevor unsere Schuld voll
bezahlt worden ist; das Übrige wird den
Testaments-Vollstreckern zur Erfüllung des Willens des
Verstorbenen überlassen: ist jedoch der Verstorbene uns
nichts schuldig, so erhält der Vollstrecker die Verfügung
über des Verstorbenen Eigenthum, ausgenommen den seiner
Frau und seiner Kindern zukommenden Antheil. |
27. If any free man dies without leaving a will, his chattels shall be distributed by bis nearest kinsfolk and friends under the supervision of the church, saving to every one the debts which the deceased owed him.´ | § 32.
Wenn ein freier Mann stirbt, ohne ein
Testament zu hinterlassen, so soll sein Eigenthum von
seinen nächsten Verwandten und Freunden unter Aufsicht der
Kirche, und nach Bezahlung der von dem Verstorbenen
eingegangenen Schulden, vertheilt werden. |
28. No constable or other bailiff of ours shall take anyone‘s corn or other chattels unless he pays on the spot in cash for them or can delay payment by arrangement with the seller. | § 33. Keiner unserer
Constables oder Landvögte darf von Jemanden Frucht oder
sonstiges Eigenthum nehmen, wenn er ihm nicht sogleich
Geld dafür bezahlt oder ihm der Verkäufer einen späteren
Zahlungstermin zugesteht. |
29.
No constable shall compel any knight to give money instead of castle-guard
if he is willing to do the guard himself er through another good man, if
for some good reasen he cannot do it himself; and if we lead or send him on military service, he shall be excused guard in proportion to the time that because of us he has been on service. |
§ 34. Kein
Constable soll einen Ritter zwingen, Geld für seine
Ritterlehen zu bezahlen, wenn er dieselben persönlich
versieht, oder, im Falle er durch einen vernünftigen
Grund gehindert ist, durch einen andern fähigen Mann
versehen läßt. § 35. Und wenn wir ihn in die
Armee führen oder senden, so soll er von der Zeit an,
wo er in der Armee auf unsern Befehl dient, vom
Ritterlehen befreiet sein. |
30. No sheriff, er bailiff of ours, er anyone else shall take the horses or carts of any free man for transport work save with the agreement of that freeman. | § 36. Keiner
unserer Sheriffs oder Landvögte oder sonst Jemand soll
Pferde oder Wägen eines andern zu Spanndiensten
nehmen, anders als mit Bewilligung
dieses freien Mannes. |
31. Neither we nor our bailiffs will take, for castles or other works of ours, timber which is not ours, except with the agreement of him whose timber it is. | § 37. Ebenso
werden weder wir, noch unsere Beamten, noch sonst
Jemand eines andern Bauholz für unsere Schlösser
oder sonstigen Gebrauch, anders als mit Bewilligung
des Eigenthümers nehmen. |
32. We will not hold for more than a year and a day the lands of those convicted of felony, and then the lands shall be handed over te the lords of the fiefs. | § 38. Wir werden
die Ländereien derjenigen, welche eines peinlichen
Verbrechens überwiesen sind, nur ein Jahr und einen
Tag zurückbehalten, und dann sollen sie dem
Lehensherrn des Verurtheilten wieder übergeben
werden. |
33. Henceforth all fish-weirs shall be cleared completely from the Thames and the Medway and throughout all England, except along the sea coast. | § 39. Alle Wehre
sollen für die Zukunft in den Flüssen Themse und
Medway, und durch ganz England zerstört werden,
ausgenommen die Wehre an der Meeresküste. |
34. The writ called Praecipe shall not in future be issued to anyone in respect of any holding whereby a free man may lose his court. | § 40. Der
Befehl "Praecipe", durch welchen einem Beklagten
aufgegeben wird, sein Thun und Lassen zu begründen
(sich auszuweisen), soll für die Zukunft keinem
Pächter erlassen werden, damit einem Freimann
dadurch kein Nachtheil und Verlust erwachse. |
35. Let there be one measure for wine throughout our kingdom, and one measure for ale, and one measure for corn, namely “the London quarter“; and one width for cloths whether dyed, russet or halberget, namely two ells within the selvedges. Let it be the same with weights as with rneasures. | § 41. In
unserem ganzen Reich soll nur ein Maß für Wein
und eines für Bier sein; ebenso nur ein Maß für
Getreide, das Londoner "quarter"; eine Breite
für gefärbtes Tuch, Russets und Haberjects, 2
Ellen innerhalb der Sahlleiste; und wie mit dem
Maß, so soll es auch mit dem Gewicht gehalten
werden. |
36. Nothing shall be given er taken in future for the writ of inquisition of life or limbs; instead it shall be granted free of charge and not refused. | § 42. Von
nun an soll derjenige, welcher eine
Untersuchung auf Leib und Leben einzuleiten
wünscht, nichts für die Ausfertigung des
Untersuchungsbefehls zu bezahlen haben und
soll ein solcher Befehl gratis abgegeben und
nie verweigert werden. |
37. If anyone holds of us by fee-farm, by socage, or by burgage, and
holds land of another by knight service, we will not, by reason of that
fee-farm, socage, or burgage, have the wardship of his heir or of land
of his that is of the fief of the other; nor will we have custody of the
fee-farm, socage, or burgage, unless such fee-farm owes knight service.
We will not have custody of anyone's heir or land which he holds of another by knight service by reason of any petty serjeanty which he holds of us by the service of rendering to us knives or arrows or the like. |
§ 43.
Wenn Jemand von uns Erbzinslehen,
Afterlehen, oder Bürgerlehen hat und durch
Militärdienst Ländereien eines andern zu
Lehen trägt, so wollen wir die Vormundschaft
und Pflege über den Erben oder das Land,
welches zu eines andern Lehen gehört, nicht
haben, wegen der Güter, welche er von uns
durch Erbzinslehen, Afterlehen oder
Bürgerlehen hat: auch werden wir die
Vormundschaft über Erbzinslehen, Afterlehen
oder Bürgerlehen nur dann übernehmen, wenn
das Erbzinslehen mit Militärdienst verbunden
ist. § 44. Wir werden die
Vormundschaft über einen Erben oder über ein
Land, das er von einem andern durch
Militärdienst zu Lehen trägt, nicht haben,
wenn er nur in einem kleinen Waffenlehen zu
uns steht und uns Dolche, Bogen und
dergleichen zu liefern schuldig ist. |
38. No bailiff shall in future put anyone to trial his own bare word, without reliable witnesses produced for this purpose. | § 45.
Kein Landvogt soll für die Zukunft irgend
Jemand auf eine einfache Anklage hin vor
sein Gericht ziehen können, ohne daß
glaubwürdige Zeugen aufgestellt werde,
welche die Wahrheit der Anklage bestätigen |
39. No free man shall be arrested or imprisoned or dieseised or outlawed or exiled or in any way victimised, neither will we attack him or send anyone to attack him, except by the lawful judgment of his peers or by the law of the land. | § 46.
Kein freier Mann soll verhaftet, gefangen
gesetzt, seiner Güter beraubt, geächtet,
verbannt oder sonst angegriffen werden;
noch werden wir ihm anders etwas zufügen,
oder ihn in's Gefängnis werfen lassen, als
durch das gesetzliche Urtheil von
Seinesgleichen, oder durch das
Landesgesetz. |
40. To no one will we sell, to no one will we refuse or delay right or justice. | § 47. Wir werden das Recht oder die Gerechtigkeit an Niemand verkaufen, Niemand verweigern und für Niemand aufschieben. |
41. All merchants shall be able to go out of and come into England
safely and securely and stay and travel throughout England, as weil by
land as by water, for buying and selling by the ancient and right customs
free from all evil tolls, except in time of war and if they are of the
land that is at war with us. And if such are found in our land at the beginning of a war, they shall be attached, without injury to their persons or goods, until we, or our chief justiciar, know how merchants of our land are treated who were found in the land at war with us when war broke out, and if ours are safe there, the others shall be safe in our land. |
§ 48.
Alle Kaufleute sollen sicheres Geleite
haben, nach England zu können oder
dasselbe zu verlassen; dort zu bleiben und
durchzureisen, sowohl zu Land als zu
Wasser; nach den alten und angenommenen
gebräuchen zu kaufen und zu verkaufen,
ohne alle schlimmen Zölle, ausgenommen in
Kriegszeiten, oder wenn die Kaufleute von
einer mit uns im Krieg begriffenen Nation
sind. § 49. Und wenn solche
Kaufleute im Anfange des Krieges in
unserem Land gefunden werden, so sollen
sie ohne Schaden an ihrer Person oder
ihren Gütern festgenommen werden, bis es
uns oder unserm Haupt-Oberrichter bekannt
ist, wie unsere Kaufleute von den mit uns
im Krieg begriffenen Nationen behandelt
werden: geschieht den unseren dort kein
Schaden, so soll auch jenen in unserm
Lande keiner geschehen. |
42. lt shall be lawful in future for anyone, without prejudicing the allegiance due to us, to leave our kingdom and return safely and securely by land and water, save, in the public interest, for a short period in time of war - except for those imprisoned or outlawed in accordance with the law of the kingdom and natives of a land that is at war with us and merchants (who shall be treated as aforesaid). | § 50.
Für die Zukunft soll
Jeder sicher und ohne Schaden unser
Königreich verlassen und dahin
zurückkehren dürfen, zu Land und zu
Wasser, mit Beibehaltung seiner
Unterthanen-Treue gegen uns; außer in
Kriegszeiten, für eine kurze Zeit und zum
allgemeinen Wohl des Reichs, mit Ausnahme
von Gefangenen und Geächteten, (nach dem
Landesgesetz) von Leuten, die im Kriegg
gegen uns stehen und von Kaufleuten, die
sich in oben erwähnter Lage befinden. |
43. If anyone who holds of some escheat such as the honour of Wallingford, Nottingham, Boulogne, Lancaster, or of other escheate which are in our hands and are baronies dies, his heir shall give no other relief and do no other service to us than he would have done to the baron if that barony had been in the baron‘s hands; and we will hold lt in the same manner in which the baron held it. | § 51.
Wenn irgend Jemand stirbt, der ein
Heimfallslehen hat, wie die Kronlehen
von Wallingford, Nottingham, Boulogne,
Lancaster oder andere Heimfallslehen,
die in unseren Händen, und Baronien
sind, so soll sein Erbe uns keine andere
Lehensgebühr bezahlen, noch soll er uns
einen andern Dienst zu leisten haben,
als wie er dem Baron bezahlen und
leisten würfe, wenn die Baronie im
Besitz eines solchen wäre, und wir
werden es in Allem auf dieselbe Art
halten, wie es der Besitzer einer
Baronie gehalten haben würde. |
44. Men who live outside the forest need not henceforth come before our justices of the forest upon a general summons, unless they are impleaded or are sureties for any person or persons who are attached for forest offences. | § 52.
Diejenigen
Männer, welche außerhalb des Forsts
wohnen, sollen hinfort nicht mehr vor
unsere Forst-Oberrichter bei
Berufungen kommen, ausgenommen
gerichtlich Belangte oder Bürgen für
einen, der wegen etwas den Forst
betreffend verhaftet wurde. |
45. We will not make justices, constables, sheriffs or bailiffs save of such as know the law of the kingdom and mean to observe it weil. | §
53. Wir werden
blos solche zu Oberrichtern,
Constables, Sheriffs, oder
Landvögten machen, welche die
Landesgesetze kennen und geneigt
sind, dieselben gebührend zu
beobachten. |
46. All barons who have founded abbeys for which they have charters of the kings of England or ancient tenure shall have the custody of them during vacancies, as they ought to have. | §
54. Alle Barone, welche
Gründer von Abteien sind und
Urkunden der Könige von England
auf das Patronatsrecht haben oder
dazu durch alten Besitz berechtigt
sind, können wie billig die
Bewahrung derselben haben, wenn
solche Abteien aufgehoben sind. |
47. All forest that have been made forest in our time shall be immediately disafforested; and so be it done with riverbanks that have been made preserves by us in our time. |
§ 55. Alle
Wälder, welche während unserer
Regierung als Forsten genommen
wurden, sollen sogleich wieder
freigegeben werden; ebenso sei
es mit den Flüssen, welche von
uns während unserer Regierung
weggenommen oder eingehegt
wurde. |
48.
All evil customs connected with forests and warreners, sheriff‘s
and their officials, riverbanks and their wardens shall irnmediately be
inquired into in each county by twelve sworn knights of the same county
who are to be chosen by good men of the same county, and within forty days
of the completion of the inquiry shall be utterly abolished by them so
as never to be restored, provided that we, or our justiciar if we are not
in England, know of it first. |
§ 56. Alle schlimmen Gebräuche in Betreff auf Forsten, Gehegen, Förstern, Hägemeistern, Sheriffs und anderen Beamten, Flüssen und deren Aufsehern, sollen sogleich in jeder Grafschaft durch zwölf vereidete Ritter derselben Grafschaft, welche von den glaubwürdigsten Personen derselben gewählt werden, untersucht und innerhalb 40 Tagen nach besagter Untersuchung vollständig abgeschafft, und nie wieder eingeführt werden. |
49. We will immediately return all hostages and charters given to us by Englishmen, as security for peace or faithful service. |
§ 57.
Wir werden
sogleich alle Geißeln und
Verpfändungen aufgeben,
welche uns von unseren
englischen Unterthanen als
Bürgschaften dafür
ausgeliefert wurden, daß sie
den Frieden halten und uns
treue Dienste leisten
wollen. |
50. We will remove completely from office the relations of Gerard de Athée so that in future they shall have no office in England, namely Engelard de Cigogné, Peter and Guy and Andrew de Chanceaux, Guy de Cigogné, Geoffrey de Martigny and his brothers, Philip Marc and his brothers and his nephew Geoffrey, and all their following. |
§ 58.
Wir werden
von unsern Vogteien, die
Verwandten von Gerard von
Athyes gänzlich entfernen,
und dafür sorgen, daß sie
für die Zukunft keine
Vogteien mehr in England
bekleiden sollen. Dasselbe
soll geschehen mit
Enegelard von Cygony,
Andreas, Peter und Gyon
von Cygony, Gottfried von
Martin und seinen Brüdern,
Philipp Mark und seinen
Brüdern, und seinem Neffen
Gottfried und ihrem ganzen
Gefolge. |
51. As soon as peace is restored, we will remove from the kingdom all foreign knights, cross-bowmen, serjeante, and mercenaries, who have come with horses and arms to the detriment of the kingdom. |
§ 59.
Sobald
der Friede wieder
hergestellt ist, werden
wir alle fremden
Soldaten,
Armbrustschützen und
Söldner, welche mit
Pferden und Waffen zur
Beeinträchtigung unseres
Volkes hereingekommen
sind, aus dem Reiche
verweisen. |
52.
If anyone has been disseised of or kept out of his lands, castles,
franchises or his right by us without the legal judgment of his peers,
we will immediately restore them to him: and if a dispute arises over this,
then let it be decided by the judgment of the twenty-five barons who are
mentioned below in the clause for securing the peace; for all the things, however, which anyone has been disseised or kept out of without the lawful judgment of his peers by king Henry, our father or by king Richard, our brother, which we have in our hand or are held by others, to whom we are bound to warrant them, we will have the usual period of respite of crusaders, excepting those things about which a plea was started or an inquest made by our command before we took the cross; when however we return from our pilgrimage, or if by any chance we do not go on it, we will at once do full justice therein. |
§ 60.
Wenn
irgend Jemand von uns
ohne das gesetzliche
Urtheil seiner
Gleichen seiner
Ländereien, Schlösser,
Freiheiten oder Rechte
beraubt worden wäre,
so werden wir ihm
dieselben sogleich
wieder zukommen
lassen; und wenn ein
Streit über diesen
Punkt entsteht, so
soll die Sache von den
fünf und zwanzig unten
erwähnten Baronen zur
Erhaltung des Friedens
entschieden werden.
§ 61.
Was
diejenigen Gegenstände
betrifft, deren Jemand
ohne das gesetzliche
Urtheil seiner
Gleichen entweder von
König Heinrich,
unserem Vater, oder
von unserem Bruder
König Richard beraubt
wurde, und welche in
unsern Händen sind,
oder für welche wir,
wenn sie im Besitze
anderer sind,
einzustehen und
Vergütung zu leisten
haben, so wollen wir
dieselbe Frist in
Anspruch nehmen, als
gewöhnlich den
Kreuzfahrern
zugestanden wird, mit
Ausnahme derjenigen
Gegenstände, über
welche ein Prozeß
anhängig ist, oder
über welche auf unsern
Befehl eine
Untersuchung
eingeleitet wurde,
bevor wir den Kreuzzug
unternahmen. Aber wenn
wir von unseren
Kreuzfahrern
zurückkehren oder
dieselbe gar nicht
ausführen, so werden
wir hierin sogleich
volle Gerechtigkeit
angedeihen lassen. |
53. We will have the same respite, and in the same manner, in the doing of justice in the matter of‘ the disafforesting or retaining of the forests which Henry our father or Richard our brother afforested, and in the matter of the wardship of lands which are of the fief of another, wardships of which sort we have hitherto bad by reason of a fief which anyone held of us by knight service, and in the matter of abbeys founded an the fief of another, not on a fief of our own, in which the lord of the fief claims he has a right; and when we have returned, or if we do not set out on our pilgrimage, we will at once do full justice to those who complain of these things. |
§ 62.
Dieselbe First
wollen wir haben zur
Freigebung der
Forsten, welche
Heinrich unser
Vater, oder unser
Bruder Richard zu
Kron-Forstengemacht
haben; und für die
Pflege der
Ländereien, welche
in eines andern
Lehen sind, auf
dieselbe Art, wie
wir bis jetzt diese
Pflegschaften
genossen haben,
wegen eines durch
Ritterdienst von uns
getragenen Lehens;
und für die in einem
andern Lehen als dem
unsrigen gegründeten
Abteien, in denen
der Lehensherr ein
Recht anspricht. Und
wenn wir von unserer
Kreuzfahrt
zurückkehren oder
dieselbe gar nicht
ausführen sollten,
so wollen wir
sogleich allen
Klagenden in dieser
Gerechtigkeit
widerfahren lassen. |
54. No one shall be arrested or imprisoned upon the appeal of a woman for the death of anyone except her husband. |
§ 63.
Kein Mann soll auf
die Anklage einer
Frau wegen des
Todes eines
anderen als ihres
Mannes verhaftet
oder gefangen
gesetzt werden
können. |
55. All fines made with us unjustly and against the law of the land, and all amercements imposed unjustly and against the law of the land, shall be entirely remitted, or else let them be settled by the judgment of the twenty-five barons who are mentioned below in the clause for securing the peace, or by the judgment of the majority of the same, along with the aforesaid Stephen, archbishop of Canterbury, if he can be present, and such others as he may wish to associate with himself for this purpose, and if he cannot be present the business shall nevertheless proceed without him, provided that if any one or more of the aforesaid twenty-five barons are in a like suit, they shall be removed from the judgment of the case in question, and others chosen, sworn and put in their place by the rest of the same twenty-five for this case only. |
§ 64.
Alle ungerechten
und
ungesetzlichen
Geldbußen, und
alle ungerechter
Weise und dem
Landesgesetz
zuwiderlaufende
auferlegten
Strafen sollen
vollständig
erlassen, oder
der Entscheidung
der fünf und
zwanzig unten
erwähnten Barone
zur Erhaltung
des Friedens
überlassen
werden, oder des
größten Theiles
derselben,
zusammen mit
oben genanntem
Stephan,
Erzbischof von
Canterbury, wenn
er dabei sein
kann, und mit
andern, die er
für passend hält
zu sich zu
nehmen. Wenn er
aber nicht dabei
sein kann, so
soll das
Geschäft nichts
destoweniger
ohne ihn vor
sich gehen.
Jedoch so, daß
wenn einer oder
mehrere der fünf
und zwanzig
Barone in
derselben Sache
Kläger sind,
diese, was
diesen
besonderen
Gegenstand
betrifft, nicht
mitberathen, und
es sollen an
ihrer Stelle
andere aus den
besagten fünf
und zwanzig
gewählt, und
ihnen von den
Übrigen zur
Entscheidung
dieser Sache der
Eid abgenommen
werden. |
56. If we have disseised or kept out Welshmen from lands or liberties or other things without the legal judgment of their peers in England or in Wales, they shall be immediately restored to them; and if a dispute arises over this, then let it be decided in the March by the judgment of their peers - for holdings in England according to the law of England, for holdings in Wales according to the law of Wales, and for holdings in the March according to the law of the March. Welshmen shall do the same to us and ours. |
§ 65.
Wenn wir den
Walisern ohne
das
gesetzliche
Urtheil ihrer
Gleichen
Grundstücke,
freiheiten
oder sonstige
Güter genommen
haben, so
sollen ihnen
dieselben
sogleich
zurückerstattet
werden.
Entsteht über
diesen Punkt
ein Streit, so
soll die Sache
innerhalb der
Marken und
durch das
Urtheil
Ihresgleichen
entschieden
werden. Für
Güter in
England gilt
dabei das
Gesetz von
England, in
Wales das
Gesetz von
Wales. Auf
dieselbe Art
sollen die
Waliser gegen
uns und unsere
Unterthanen
verfahren. |
57. For all the things, however, which any Welshman was disseised of or kept out of without the lawful judgment of his peers by king Henry, our father, or king Richard, our brother, which we have in our hand or which are held by others, to whem we are bound to warrant them, we will have the usual period of respite of crusaders, excepting those things about which a plea was started or an inquest rnade by our command before we took the cross; when hewever we return, or if by any chance we do not set out on our pilgrimage, we will at once do full justice to them in accordance with the laws of the Welsh and the foresaid regions. |
§ 66.
Was alle
diejenigen
Gegenstände
betrifft,
deren irgend
ein Waliser
ohne das
gesetzliche
Urtheil
Seinesgleichen
vom König
Heinrich,
unserm
Vater, oder
unserm
Bruder König
Richard
beraubt
wurde, und
welche wir
in Händen
haben oder
für welche
wir, auch
wenn sie im
Besitz eines
andern sind,
einstehen
müssen, so
wollen wir
so lange
Frist haben,
als
gewöhnlich
den
Kreuzfahrern
zugestanden
wird, mit
Ausnahme
aller
derjenigen
Gegenstände,
über welche
ein Prozeß
anhängig ist
oder über
welche auf
unsern
Befehl eine
Untersuchung
eingeleitet
wurde, bevor
wir den
Kreuzzug
unternahmen.
Sobald wir
aber
zurückkehren,
oder wenn
wir im Lande
bleiben und
unsere
Kreuzfahrt
gar nicht
unternehmen,
so werden
wir ihnen
sogleich
volle
Gerechtigkeit
widerfahren
lassen nach
den Gesetzen
der Waliser
und den oben
erwähnten
Theile. |
58. We will give back at once the son of Llywelyn and all the hostages from Wales and the charters that were handed over to us as security for peace. |
§ 67.
Wir werden
sogleich
den Sohn
Llewelyns
und alle
Waliser
Geißeln
entlassen,
und sie
der
Verpflichtungen
entbinden,
die sie
als
Bürgschaft
für die
Aufrechterhaltung
des
Friedens
mit uns
eingegangen
sind. |
59. We will act toward Alexander, king of the Scots, concerning the return of his sisters and hostages and concerning his franchises and his right in the same manner in which we act towards our other barons of England, unless it ought to be otherwise by the charters which we have from William his father, formerly king of the Scots, and this shall be determined by the judgment of his peers in our court. |
§ 68.
Wir
werden
mit
Alexander,
König
von
Schottland,
unterhandeln
wegen
der
Zurückgabe
seiner
Schwestern
und
Geißeln,
seiner
Rechte
und
Freiheiten,
in
derselben
Form und
auf
dieselbe
Weise,
wie wir
solches
mit den
übrigen
unserer
Barone
Englands
thun
werden,
wenn es
nicht in
Folge
der
Verbindlichkeiten,
welche
sein
Vater
Wilhelm,
der
vorige
König
Schottlands,
mit uns
eingegangen
ist,
anders
sein
sollte,
und die0
soll der
Entscheidung
seiner
Peers an
unserm
Hof
überlassen
sein.
Der
König
von
Schottland
hielt
die
englische
Grafschaft
Huntingdon
und
andere
englische
Lehen
von
König
Johann. |
60. All these aforesaid customs and liberties which we have granted te be observed in our kingdom as far as it pertains to us towards our men, all of our kingdom ‚ clerks as well as laymen, shall observe as far as it pertains to them towards their men. |
§
69.
Alle
oben
genannten
Gebräuche
und
Freiheiten,
welche
wir
verliehen
haben,
daß
sie in
unserm
Reich,
so
viel
es uns
angeht,
gegen
unser
Volk
beobachtet
werden,
sollen
von
allen
unsern
Unterthanen,
Geistlichen
und
Laien,
so
weit
es sie
betrifft,
auch
gegen
ihre
Untergebenen
beobachtet
werden. |
61.
Since, moreever, for God and the betterment of our kingdom and
for the better allaying of the discord that has arisen between us and our
barons we have granted all these things aforesaid, wishing them to enjoy
the use of them unimpaired and unshaken for ever, we give and grant them
the underwritten security, namely, that the barons shall choose any twenty-five
barons of the kingdom they wish, who must with all their might observe,
hold and cause to be observed, the peace and liberties which we have granted
and confirmed to thern by this present charter of ours, so that if we,
or our justiciar, or our bailiffs or any one of our servants offend in
any way against anyone or transgress any of the articles of the peace or
the security and the offence be notified to four of the aforesaid twenty-five
barons, those four barons shall come to us, or to our justiciar if we are
out ef the kingdom, and, laying the transgression before us, shall petition
us to have that transgression corrected without delay. And if we do not
correct the transgression, or If we are out of the kingdom, if our justiciar
does not correct it, within forty days, reckoning from the time it was
brought to our notice or to that of our justiciar if we were out of the
kingdom, the aforesaid four barons shall refer that case to the rest of
the twenty-five barons and those twenty-five barons together with the community
of the whole land shall distrain and dietress us in every way they can,
namely, by seizing castles, lands, possessions, and in such other ways
as they can, saving our person and the persons of our queen and our children,
until, in their opinion, amends have been made; and when amends have been
made, they shall obey us as they did before. And let anyone in the land who wishes take an oath to obey the orders of the said twenty-five barons for the execution of all the aforesaid matters, and with them to distress us as much as he can, and we publicly and freely give anyone leave to take the oath who wishes to take it and we will never prohibit anyone from taking it. Indeed, all those in the land who are unwilling ef themselves and of their own accord to take an oath to the twenty-five barons to help them to distrain and distress us, we will make them take the oath as aforesaid at our command. And if any of the twenty-five barons dies or leaves the country or is in any other way prevented from carrying out the things aforesaid, the rest of the aforesaid twenty-five barons shall choose as they think fit another one in his place, and he shall take the oath like the rest. In all matters the execution of which is committed to these twenty-five barons, if it should happen that these twenty-five are present yet disagree among themselves about anything, or if some of those summoned will not or cannot be present, that shall be held as fixed and established which the majority of those present ordained or commanded, exactby as if all the twenty-five had consented to it; and the said twenty-five shall swear that they will faithfully observe all the things aforesaid and will d all they can to get them observed. And we will procure nothing from anyone, either personally or through anyone else, whereby any of these concessions and liberties might be revoked or diminished; and if any euch thing is procured, let it be void and null, and we will never use it either personally or through another. |
§
70.
Und
da
wir
nun
zur
Ehre
Gottes,
zum
Nutzen
unseres
Reichs
und
zur
Beendigung
der
Uneinigkeit,
welche
sich
zwischen
uns
und
unseren
Baronen
erhoben
hat,
alles
oben
Genannte
bewilligt
haben,
so
geben
und
verleihen
wir,
um
es
fest
und
dauernd
zu
machen,
unsern
Unterthanen
die
folgende
Sicherheit:
nämlich,
daß
die
Barone
fünf
und
zwanzig
Barone
des
Reichs,
die
sie
für
passend
halten,
wählen
können,
welche
mit
all
ihrer
Macht
Sorge
tragen
sollen,
den
Frieden
und
die
Freiheit,
welche
wir
ihnen
verliehen,
und
durch
diesen
unseren
Freibrief
bestätigt
haben,
zu
halten,
zu
beobachten
und
beobachten
zu
lassen.
So
daß,
wenn
wir,
unser
Oberrichter,
unsere
Landvögte
oder
sonst
einer
unserer
Beamten
in
der
Beobachtung
derselben
in
irgend
einem
Falle
gegen
irgend
Jemand
fehlen,
oder
einen
dieser
Artikel
des
Friedens
und
der
Sicherheit
übertreten
sollten,
und
dieser
Fehler
von
vier
aus
den
fünf
und
zwanzig
gewählten
Baronen
angezeigt
wird,
so
sollen
sich
die
besagten
vier
Barone
zu
uns,
oder
wenn
wir
uns
nicht
im
Reiche
befinden,
zu
unserem
Oberrichter
begeben,
die
Beschwerde
offen
vorlegen
und
bitten,
daß
ihr
ohne
Verzug
abgeholfen
werden,
und
wird
ihr
von
uns,
oder
im
Falle
wir
uns
nicht
im
Reiche
befinden,
zu
unserem
Oberrichter
begeben,
die
Beschwerde
offen
vorlegen
und
bitten,
daß
ihr
ohne
Verzug
abgeholfen
werde,
und
wird
ihr
von
uns,
oder
im
Falle
wir
gerade
nicht
im
Reich
sein
sollten,
von
unserem
Oberrichter
innerhalb
vierzig
Tagen
von
der
Zeit,
wo
es
uns,
oder,
sollten
wir
nicht
im
Reiche
sein,
unserem
Oberrichter
angezeigt
wurde,
nicht
abgeholfen,
so
sollen
die
vier
Barone
die
Sache
den
übrigen
der
fünf
und
zwanzig
vorlegen,
und
die
besagten
fünf
und
zwanzig
Barone
sollen,
vereint
mit
der
Gemeinschaft
des
ganzen
Reichs,
uns
auf
alle
mögliche
Weise
dazu
zwingen,
nämlich
durch
Beschlagnahme
unserer
Schlösser,
Länder,
Besitzungen
und
durch
jedes
andere
ihnen
mögliche
Mittel,
bis
der
Beschwerde
ganz
nach
ihrem
Willen
abgeholfen
ist;
jedoch
dürfen
sie
unsere
Person,
die
Person
unserer
Königin
und
unserer
Kinder
nicht
berühren,
und
wenn
der
Fehler
wieder
gut
gemacht
ist,
so
sollen
sie
uns
wie
zuvor
gehorchen. § 71. Jedermann im Reich kann schwören, daß er den Befehlen der oben genannten fünf und zwanzig Barone in der Auspfändung der Grundstücke gehorchen, und vereint mit ihnen, uns allen in seiner Macht stehenden Schaden zufügen will; und wir geben jedem, der ihnen schwören will, daß öffentliche und freie Recht dazu, und werden nie Jemand hindern, diesen Eid zu leisten. § 72. Allen denjenigen unserer Unterthanen, welche nicht aus eigenem Antrieb schwören wollen, sich mit den fünf und zwanzig Baronen zur Beschlag- und Wegnahme unserer Güter zu verbinden, werden wir unseren Befehl zur Leistung besagten Eides zugehen lassen. § 73. Wenn einer der fünf und zwanzig Barone stirbt, das Reich verläßt, oder sonst verhindert ist oben Gesagtes in Ausführung zu bringen, so können die Übrigen der genannten fünf und zwanzig Barone, einer andern nach ihrem Belieben an seiner Statt erwählen, und ihm auf dieselbe Art, wie den Anderen, den Eid abnehmen. § 74. Bei Allem, was der Entscheidung dieser fünf und zwanzig Barone anvertraut ist, und wobei sie, wenn Alle versammelt sind, über einen Punkt verschiedener Ansicht sein sollten, oder wozu nicht alle der Berufenen kommen wollen oder können, soll das, was beschlossen wurde, oder wozu sich der größere Theil der Anwesenden vereinigt hat, für einen so fest und gültig anzusehen werden, als wenn alle fünf und zwanzig ihre Zustimmung gegeben hätten, und besagte fünf und zwanzig sollen schwören, daß sie alle Prämissen beobachten, und mit all ihrer Macht dafür sorgen wollen, daß sie beobachtet werden.
§
75.
Wir
werden
nie,
weder
durch
uns
selbst
noch
durch
Andere,
etwas
bewerkstelligen,
wodurch
eine
dieser
Konzessionen
und
Freiheiten
widerrufen
oder
geschmälert
wird;
und
im
Fall
etwas
der
Art
erlangt
werden
sollte,
so
soll
es
null
und
nichtig
sein;
auch
werden
wir
nie
weder
selbst
noch
durch
Andere,
davon
Gebrauch
machen. |
62.
And we have fully remitted and pardoned to everyone all the ill-will,
indignation and rancour that have arisen between us and our men, clergy
and laity, from the time of the quarrel. Furthermore, we have fully remitted
to all, clergy and laity, and as far as pertains to us have completely
forgiven, all trespasses occasioned by the same quarrel between Easter
in the sixteenth year of our reign and the restoration of peace. And, besides, we have caused to be made for them letters testimonial patent of the lord Stephen archbishop of Canterbury, of the lord Henry archbishop of Dublin and of the aforementioned bishops and master Pandulf about this security and the aforementioned concessions. |
§
76.
Alle
Feindschaft,
Mißgunst
und
Bosheit,
die
sich
zwischen
und
und
unseren
Unterthanen,
sowohl
Geistlichen
als
Laien,
vom
ersten
Ausbruch
der
Uneinigkeit
zwischen
uns
an,
erhoben
hat,
erlassen
und
vergeben
wir
gänzlich.
Ferner
erlassen
wir
hiermit
Allen,
sowohl
Geistlichen
als
Laien,
und
vergeben
ihnen,
so
viel
an
uns
ist,
völlig
alle
durch
besagte
Uneinigkeit
entstandenen
Übertretungen,
von
Ostern
im
sechszehnten
Jahre
unserer
Regeierung
an
bis
zur
Wiedererstellung
des
Friedens
und
der
Ruhe.
§
77.
Ferner
haben
wir
von
unserem
Freibrief
schriftliches
Zeugniß
verliehen
vor
Stephan,
Lord
Erzbischof
von
Canterbury,
Heinrich,
Lord
Erzbischof
von
Dublin,
und
den
oben
genannten
Bischöfen,
so
wie
auch
vor
Meister
Pandulph,
als
Bürgschaft
oben
genannter
Konzessionen. |
63. Wherefore we wish and firmly enjoin that the English church shall
be free, and that the men in our kingdom shall have and hold all the aforesaid
liberties, rights and concessions well and peacefully, freely and quietly,
fully and completely, for themselves and their heirs from us and our heirs,
in all matters and in all places for ever, as is aforesaid. An oath, moreover, has been taken, as well on our part as on the part of the barons, that all these things aforesaid shall be observed in good faith and without evil disposition. Witness the above-mentioned and many others. |
§ 78. Deßhalb wollen wir, und bestehen fest darauf, daß die Kirche Englands frei sei, und daß alle Männer unseres Reichs, alle genannten Freiheiten, Rechte und Konzessionen, ehrlich und friedlich sei und ruhig, völlig und gänzlich für sich und ihre Erben von uns und unserer Erben in allen Punkten und Orten für alle Zeiten, wie oben gesagt, haben und behalten sollen. § 79. Es wird auch sowohl von unserer Seite als auch von Seite der Barone geschworen, daß alles oben Gesagte treu und aufrichtig beobachtet werden soll. |
Given by our hand in the meadow which is called Runnymede between Windsor and Staines on the fifteenth day of June, in the seventeenth year of our reign. | Gegeben unter unserer Hand, in Gegenwart oben genannter Zeugen und vieler Anderen auf der Wiese, genannt Runningmede, zwischen Windsor und Stanes, den 15. Juni im 17. Jahre unserer Regierung. |
aus: Günther Doeker, Malcolm Wirth / Das politische System Großbritanniens; die bis 1972 aufgehobenen Bestimmungen wurden kursiv gesetzt. | aus: Bromme, Die Verfassungen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, ... und die Englische Staatsverfassung, Hoffmannsche Verlags-Buchhandlung Stuttgart 1849; übersetzt aus der Kopie der Cottonian Library zu Oxford, |
Das über 800-jährige Dokument ist auch heute noch Grundlage des Rechts in Großbritannien. Zwar sind viele Bestimmungen durch neuere Parlamentsgesetze obsolet geworden, doch ist das Dokument Grundlage des "rule of law", der Herrschaft des Rechts und der Bildung des Parlaments in Großbritannien geworden.
Quellen: Günther Doeker, Malcolm Wirth / Das politische System
Großbritanniens
Bromme, Die Verfassungen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, ... und die
Englische Staatsverfassung, Hoffmannsche Verlags-Buchhandlung Stuttgart 1849
Günther Franz, Staatsverfassungen der Vergangenheit und Gegenwart,
1960 und 1975 Oldenbourg-Verlag
P.C. Mayer-Tasch, Die Verfassungen Europas, Verlag Kröner, 1966
Die Verfassungen der EG-Mitgliedstaaten (dtv 5554) 1., 3., 4. und 5.
Auflage, dtv-Verlag
Stephenson, Marcham, Sources of English Constitutional History, Harper&Row
Publishers, New York 1972
weitere englische
Fassung (Yale University)
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